Psychomotorik

In der Daniel Cederberg Schule wird Psychomotorik als Konzept einer ganzheitlichen Entwicklungsförderung angeboten.

Ziel der psychomotorischen Förderung ist es, über vielfältige Wahrnehmungs- und Bewegungsangebote die Persönlichkeitsentwicklung und Handlungsfähigkeit der Schüler*innen zu stärken. Der Begriff „Psychomotorik“ mit seinen Wortbestandteilen „Psycho“ (Seele, Geist) und „Motorik“ (Bewegung) verweist auf diese enge Verknüpfung seelisch-geistiger Prozesse mit körperlich-motorischen: Bewegen, Wahrnehmen, Denken, Fühlen und Erleben werden in diesem Zusammenhang nicht isoliert betrachtet, sondern als untrennbare Einheit verstanden.

Die psychomotorische Förderung erfolgt in der Regel in Kleingruppen und ist an den jeweiligen Entwicklungsständen, Bedürfnissen und Ressourcen der Schüler*innen orientiert. Die geringe Gruppenstärke macht ein individuelles und flexibles Eingehen auf die Schüler*innen möglich. Dabei können sich die Schüler*innen aktiv mit ihren Ideen, Vorlieben und Interessen mit einbringen.

Anstelle von sportlichen Leistungserwartungen steht in der Psychomotorikstunde die Vermittlung von Spaß und Freude an der Bewegung im Vordergrund. Die Schüler*innen werden dabei zwar gefordert, aber nicht überfordert. Durch positive Bewegungserfahrungen, durch eigenständiges Handeln und Tun, erleben sich die Schüler*innen als selbstwirksam und gewinnen an Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Der Umgang miteinander in der Gruppe fördert zudem den Ausbau von sozialen Kompetenzen und erweitert die Kommunikationsfähigkeit.

Die Psychomotorikstunden werden bei uns von qualifiziertem Fachpersonal (Motolog*innen; Fachkräfte für Psychomotorik) durchgeführt. Als Räumlichkeiten stehen uns ein Bewegungsraum in der Schule sowie die Internatsturnhalle zur Verfügung. An beiden Orten können wir auf einen umfangreichen Fundus an psychomotorischen sowie alltäglichen Materialien zur Förderung zurückgreifen. Bei gutem Wetter können die psychomotorischen Angebote aber auch draußen, auf dem Außengelände oder in der Natur (z.B. im Wald), stattfinden.

Die Bewegungsstunden werden erlebnisorientiert gestaltet und sprechen folgende Erfahrungsbereiche an:

Körpererfahrungen – Ausbilden von „Ich-Kompetenz“:

  • Kennenlernen, Erleben und Wahrnehmen des eigenen Körpers
  • Sammeln von vielfältigen Sinneserfahrungen (taktil, visuell, vestibulär, auditiv etc.)
  • Erfahren und Erproben von Handlungsmöglichkeiten, Kräften und Grenzen
  • Entwickeln von Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Selbstbewusstsein
  • Regulieren von An- und Entspannung

Materialerfahrungen – Ausbilden von „Sachkompetenz“:

  • Wahrnehmen von und Sich-Auseinandersetzen mit der räumlichen und materiellen Umwelt
  • Anpassen an und Verändern von Umweltgegebenheiten
  • Experimentelles, erkundendes Lernen über Bewegung

Sozialerfahrungen – Ausbilden von „Sozialkompetenz“:

  • Wahrnehmen von und Kommunizieren mit anderen Personen über das Medium Bewegung
  • Spielen verschiedener Spiele mit- und gegeneinander, Aushandeln und Akzeptieren von Spielregeln
  • Lernen, achtsam und respektvoll miteinander umzugehen
Der Kerstin-Heim e.V. ist Träger des Ursula Mutters Internat und Mitglied der Diakonie Hessen